Wahrnehmungsvermögen erforschen und vertiefen

Wie gehst du damit um, wenn du dich verändern willst? Es gibt sehr viel Literatur darüber, wie du dich zum Besseren verändern können. Beim Versuch, es zu tun, quält man sich oft ab und ist hin- und hergerissen: Ein Teil drängt danach, anders zu werden, während ein anderer Teil sich dem widersetzt. 

Statt auf Änderungen zu drängen, weil dir etwas an dir missfällt, versuche doch, diesen Zustand bewusster wahrzunehmen. Oft ist es schwierig oder gar nicht möglich, sein eigenes Verhalten zu verändern. Nimmst du aber dein eigenes Erleben wahr, wirst du feststellen, dass die Veränderung sich von selbst vollzieht, oder du kannst dich mit der Zeit so annehmen, wie du bist. In der Wahrnehmung kannst du geschehen lassen, was immer geschehen mag, im Vertrauen darauf, dass alles richtig ist, was sich zeigt. Du kannst lernen, es gehen, leben und fliessen zu lassen mit deinem Erleben.

Nachstehend erhältst du Gelegenheit, zwei grundlegende Wahrnehmungsübungen aus der Gestalttherapie zu entdecken: 

1. Übung

Nimm dir Zeit, um auf deine momentane Wahrnehmung achtzugeben. Werde du zum Beobachter deiner eigenen Wahrnehmung und passe auf, wohin sie dich führt. 

Schliesse deine Augen und nimm deinen Atem wahr. Wohin geht deine Wahrnehmung? Zu Dingen ausserhalb deines Körpers oder zu deinen Empfindungen und Gefühlen (innere Welt)? Was taucht auf? Sind es Bilder, Empfindungen, Gedanken, Phantasien, Geräusche etc.? Richte deine Aufmerksamkeit auf das zuletzt Wahrgenommene und vertiefe diesen Eindruck, indem du dabei bleibst. Ist es zum Beispiel eine Körperstelle, kannst du zur Verstärkung eine Hand auf diese Stelle legen. Nun bleibst du ein paar Minuten dabei. Nach 10–15 Minuten kannst du die Augen wieder öffnen. 

2. Übung

In dieser Übung geht es um die Entdeckung der inneren Welt.

Schliesse deine Augen und nimm deinen Atem wahr. Achte auf alle Einzelheiten deines Atems. Spüre, wie sich die eingeatmete Luft in Hals und Brustbereich ausbreitet? Nimm ein paar Atemzüge. Nun nimmst du wahr, welche Gefühle, Gedanken oder Bilder auftauchen. Wie wirkt sich das auf deinen Atem aus? Was empfindest du jetzt im Körper? Welche Teile deines Körpers nimmst du bewusst wahr? Welche sind unklar, selbst wenn du die Aufmerksamkeit darauf richten? Verweile dort und beobachten dich, ob sich etwas verändert. Lasse Veränderung und Entfaltung zu. Nach 10–15 Minuten kannst du die Augen wieder öffnen.

Um die Wirkung zu verstärken, solltest du die Übungen täglich ausführen!

Wahrnehmung ist eine grundlegende Fähigkeit, die du nur durch eigene Erfahrung kennenlernen kannst. Die Entdeckung des Wahrnehmungsvermögens führt zu fortschreitender Bereicherung unseres Lebens, bringt uns näher an unseren inneren Wesenskern und ermöglicht dir, dein eigenes Leben zu leben. Du erkennst, wer du wirklich bist. 

In meinem Abendkurs kannst du mehr erfahren. Bist du interessiert?