Was ist Hypnose?

«Die Ressourcen, die du brauchst, findest du in deiner eigenen Geschichte.» Milton H. Erickson

Die Hypnose gehört zu den ältesten Therapieverfahren der Menschheitsgeschichte. Der Zusammenhang zwischen Psyche und Hypnose wurde schon vor Jahrhunderten festgestellt. Unterdessen gibt es ausreichend wissenschaftliche Studien, die eine positive Wirkung belegen.

Eine der wohl wichtigsten Figuren war der amerikanische Arzt und Psychiater Milton H. Erickson, der sich für die Anerkennung der Hypnose als Therapieform einsetzte. Er besass ausgeprägte Fähigkeiten, sich in die Gefühlswelt seiner Klienten hineinzuversetzen, mit wirkungsvollen Metaphern zu arbeiten und so eine erfolgreiche Intervention zu gestalten. Zudem verstand er es hervorragend, sein Gegenüber in kürzester Zeit durch das Erzählen von Geschichten in Trance zu versetzen. Über hypnotherapeutische Sprachmuster aktivierte er das Unbewusste und vertiefte so den Trancezustand.

Richard Bandler und John Grinder entwickelten in den frühen 1970er-Jahren die Hypnose weiter und gestalteten daraus das Neurolinguistische Programmieren (NLP). Das NLP geht davon aus, dass jeder Mensch alle Ressourcen, Fähigkeiten und Lösungen, die er braucht, bereits in sich trägt.

Hypnose ist heute eine wissenschaftlich anerkannte Methode in der Psychotherapie und in der Medizin.

Das Unbewusste und das Bewusste

Für die Hypnose sind zwei Bereiche in unserem Gehirn wichtig, das Bewusste und das Unbewusste. Was im Bewusstsein ist, erleben wir im wachen Zustand, es geschieht bewusst. Dies spielt sich im kleineren Teil unseres Gehirns ab, den viel grösseren macht das Unterbewusstsein aus. Wenn wir uns unser Bewusstsein als Eisberg vorstellen, ragen nur 5 Prozent aus dem Wasser, die restlichen 95 Prozent betreffen unser Unterbewusstsein und liegen unter der Wasseroberfläche.
Nicht nur das Bewusste, sondern auch das Unbewusste begegnet uns regelmässig im Alltag. Wenn du zum Beispiel gähnst, geschieht dies in der Regel unbewusst. Hier wird auch das Denken, Handeln und Fühlen von unbewussten Vorgängen bestimmt. Das Unbewusste nimmt ständig Sinneseindrücke auf und verändert und steuert unser Verhalten. Hier sind aber auch unsere «Altlasten» abgelegt, die wir uns in der Regel in der Kindheit durch bestimmtes Verhalten antrainiert haben. Erlebten wir zum Beispiel als Kind negative Erfahrungen mit Hunden, kann dieses ungute Gefühl sich manifestieren, wenn man als Erwachsener einem Hund begegnet.

Trance – ein ganz natürlicher Zustand

Der Begriff Trance löst bei vielen Menschen etwas Mystisches und Unheimliches aus. Da kann ich dich beruhigen: Trance ist ein ganz natürlicher Zustand, der durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist:

  • Aufmerksamkeitsfokussierung von aussen nach innen
  • Verlagerung vom rationalen Denken ins Erleben
  • Tiefenentspannung

Wenn du zum Beispiel ein spannendes Buch liest, hingebungsvoll tanzt oder beim Autofahren ganz in Gedanken versunken bist, tritt auch ein Trancezustand auf. Daran kann man erkennen, dass Trance ein natürlicher Zustand ist

In der Hypnose bist du in einer hypnotischen Trance und jederzeit in der Lage zu sprechen. Du bestimmst selbst die Tiefe. Du verlierst weder das Bewusstsein noch die Selbstkontrolle über deinen Körper und deine Gedanken und bleibst Herr deiner Sinne. Während du in diesem Zustand bist, wird dein Fokus auf dein Unterbewusstsein gerichtet, wo deine Vorstellungen, Erinnerungen, Einstellungen und Eindrücke gespeichert sind. Mittels Geschichten, Metaphern und Bildern hast du die Möglichkeit, deine Selbstheilungskräfte anzuregen und deine Ressourcen zu aktivieren. Dadurch wird es möglich, alte Muster zu erkennen, sie loszulassen und das, was du als getrennt erlebst, wieder zu integrieren, um dich wieder als Einheit wahrzunehmen.

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